Komplexität bringt es mit sich, dass die heutigen Antworten ihre Gültigkeit morgen schon wieder verlieren können.
Wie können wir besser mit Unsicherheiten
umgehen?
In diesem Zusammenhang stellen sich noch weitere wichtige Fragen:
• Wie ticken Kunden heute?
• Wie hat sich das Marktumfeld verändert?
• Gibt es noch Planungssicherheit?
• Hierarchie und Management – braucht es das noch?
Den Antworten auf diese Fragen widmet sich das erste Modul der Webinarreihe Kommunikation in der Arbeitswelt 4.0.
Dieser Blogbeitrag bezieht sich auf den Begriff Komplexität, der für Antworten auf obige Fragen relevant ist.
1. Was bedeutet der Begriff „Komplexität“?
Komplex bedeutet laut Duden „vielschichtig, viele Dinge umfassend“.
Und wenn viele Interessen, Komponenten mitspielen, sind Sachverhalte, Dinge etc. differenziert zu sehen, nicht richtig oder falsch, nicht schwarz oder weiß, nicht gut oder schlecht.
In der Praxis wird komplex oft als kompliziert beschrieben, was nicht stimmt und den Kern nicht trifft. Daher sehen wir uns die Begriffe näher an:
Kompliziert ist zB ein Uhrwerk, denken wir an eine Rolexuhr. Angenommen sie wäre defekt und wir sollten sie reparieren: das wäre für uns kompliziert. Kompliziertheit gilt als Maß der Unwissenheit, weil wir eben noch nicht wissen, wie wir das Werk funktioniert. Wir können es aber durch Zukauf von Wissen beheben. Auch ein Smartphone ist kompliziert, oder viele Google-Tools wie Maps etc. hier stecken Algorithmen dahinter, es ist alles planbar und automatisierbar.
Ganz anders ist es zum Beispiel am Fußballfeld. Menschliches Verhalten ist nicht planbar und nicht gänzlich beeinflussbar. Je überraschungsreicher eine Situation ist, je mehr Ideen des Wettbewerbs es gibt, desto mehr kann man von Komplexität sprechen.
Vieles ist nicht planbar, vieles bleibt ungewiss. Das hat auch Vorteile: ein Fußballspiel ist gerade deshalb so spannend, weil der Ausgang ungewiss ist.
Komplex ist auch die Medizin, komplex sind Unternehmen, Organisationen, der Markt…..überall, wo menschliches Verhalten eine entscheidende Rolle spielt.
Es genügt hier nicht, Wissen zu zukaufen, sondern hier unsere Erfahrungen und Haltungen gefragt, mit dem NEUEN umzugehen. Durch Ideen, Vertrauen, Teamgeist und vor allem durch Kommunikation.
Alle Termine für die neue, sieben-teilige Webinarreihe Kommunikation in der Arbeitswelt 4.0
2. Was treibt die Komplexität an?
Die Antwort: Dynamik.
Tempo, die Anzahl der Menschen, je schneller, je mehr Interessen, desto komplexer wird eine Situation.
Denken wir an einen Nischenproduzenten wie zum Beispiel einen Schiffschraubenproduzenten. Am Markt herrscht wenig Dynamik, wenig Mitbewerb, lange Projektlaufzeiten, daher auch wenig Komplexität.
Anders ist es beispielsweise für den App-Entwickler, der sich auf Massenmärkten behaupten muss.
Im Alltag erleben wir ständig komplexe Aufgaben, in denen vieles unklar, unsicher, unplanbar ist.
Alles als Ganzes zu begreifen, ist nicht machbar.
3. Wie kann man mit Komplexität umgehen?
Eine komplexe Situation lässt sich niemals gesamthaft begreifen oder sogar lösen. Eine Möglichkeit, damit umzugehen, sind Cluster zu bilden, die Herausforderungen in kleinere Portionen zu teilen: Fahren auf Sicht, Schritt-für Schritt-Maßnahmen.
Eine andere Möglichkeit ist, Neues zu kreieren, sich der Chancen durch die Komplexität zu bedienen.
Die Kommunikation spielt überall eine zentrale Rolle.
Die Mediation bietet wertvolle Ansätze und Tools dafür.
Im Wissenszeitalter wird die Komplexität in der Arbeitswelt eine Konstante bleiben, in der positive Emotionen, Sicherheitsgefühl, Zugehörigkeitsgefühl, Freude und Sinn mehr zählen als reine Argumente wie die Höhe des Gehalts.
4. Komplexität: was macht das mit den Menschen?
Die Antwort: Orientierungslosigkeit. Komplexität bringt es mit sich, dass das Sicherheitsgefühl abhanden kommt.
Dadurch kann auch das Konfliktpotenzial steigen.
Wenn zunehmend Situationen entstehen, in denen wir die Dinge nicht verstehen können, gewinnt Vertrauen eine zentrale Rolle.
Daher ist Führung gut beraten, wenn sie mehr auf Sinn, Ziele & Vertrauen und weniger auf Regeln und Kontrolle setzt.
Die Aufmerksamkeit, die Influencer von ihren Followern erhalten, lässt sich zu einem Teil mit Vertrauen erklären.
Und je höher die Dynamik, je höher die Komplexität, desto mehr suchen die Menschen wieder nach Orientierung.
Link zur aktuellen Webinarreihe
Kommunikation in der Arbeitswelt 4.0
Fazit:
Komplexität auf den Punkt gebracht bedeutet die Notwendigkeit, unterschiedliche Interessen auf einen Nenner bringen zu können und Schritt-für-Schritt zu planen.
Die Führung gibt den klaren Rahmen vor und setzt auf Vertrauen
in ein starkes, breit aufgestelltes Team, das eigenverantwortliche Entscheidungen trifft.
Die wertschätzende Kommunikation spielt in der Arbeitswelt 4.0 eine zentrale Rolle.
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Mag. Sandra Thaler ist Wirtschaftsmediatorin, Juristin und Business Coach seit 2004