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Wieviel verdient der neue Chef?

Wie setzt man das Gehalt des Geschäftsführers fest?

"Die Höhe des Geschäftsführergehaltes ist individuell zu gestalten"
Sandra Thaler
Nachfolgeconsultant & Wirtschaftsmediatorin

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie setzen wir das Gehalt des neuen Geschäftsführers fest?

Wenn ein Betrieb übergeben wird, stellen sich viele unterschiedliche Fragen. Eine dabei nicht zu unterschätzende Frage ist die nach der Höhe des Geschäftsführerbezugs. Viele Nachfolgerinnen und Nachfolger laufen ohne dementsprechende Expertise Gefahr, eine steuerlich optimierte Entlohnung zu erhalten, die in der Realität nicht ganz deren Erwartungen und Bedürfnissen entspricht. Manchmal ist zu beobachten, dass die Tradition der Übergeberinnen und Übergeber blind fortgeführt werden soll, was ebenfalls nicht mehr den Gegebenheiten entspricht.

Gerade bei der Unternehmensnachfolge müssen wir im Zuge des Gestaltens passender Regelungen besonders genau hinsehen. Die Festlegung von passenden Bezügen ist eine komplexe Angelegenheit, die in diesem Blogbeiträg rudimentär und beispielhaft bearbeitet wird.
Zwei Beispiele und Impulse dazu:

  1. Prokuristin oder Geschäftsführerin?
    Sonja (Name frei erfunden) ist seit vielen Jahren in leitender Funktion in einem Unternehmen tätig. Sie wird heuer gemeinsam mit ihrem Ehemann Thomas dessen elterlichen Gewerbebetrieb übernehmen.
    Derzeit ist sie noch in Mutterkarenz. Es stellen sich zwei Fragen: in welcher Rolle wird sie den Betrieb mit übernehmen? Sonja wird entweder, gleich wie Thomas, als Geschäftsführerin oder aber als angestellte Mitarbeiterin mit Prokura tätig. Die Höhe des gemeinsamen Gehaltes/der Entnahme soll für das Ehepaar gemeinsam ca. 8.000,00 monatlich netto betragen, um die laufenden Lebenskosten decken zu können. Dies soll steuerlich optimiert und attraktiv gestaltet sein.
  2. Geschäftsführung und Gesellschafter?
    Martin (Name frei erfunden) übernimmt den Industriebetrieb in 3. Generation. Er soll monatlich ein Gehalt idHv € 2800,00 ausbezahlt bekommen, was seinen tatsächlichen Bedürfnissen nicht wirklich entspricht. Die jährlich geplante Gewinnausschüttung deckt in Wahrheit nicht seine Lebensbedürfnisse. Martin‘s angestellte Geschäftsführer verdienen monatlich weitaus mehr als Martin selbst.

    Wie lösen wir in den genannten Beispielen die Frage der Gehaltsgestaltung? Lesen Sie unten dazu mehr.

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"Tradition ist das Bewahren des Feuers, nicht das Anhimmeln der Asche"

3. Lösungsansätze

Für die Festlegung der richtigen Höhe der Entlohnung sind rechtliche, betriebswirtschaftliche, steuerliche, sozialversicherungsrechtliche und vor allem individuelle Bedürfnisse mit einzubeziehen. 

In diesem Zusammenhang gibt es zwar kein Patentrezept, denn wir entwickeln die Lösungen in jedem Fall individuell. Aber es gibt wesentliche Kriterien, von denen ich hier zwei aufzeige:

 1. Das Gehalt ist der Rolle im Unternehmen angemessen
Wesentlich ist die Frage: in welcher Rolle übernehme ich ein Unternehmen?
Dabei sind alle Rechte und Pflichten mit einzubeziehen, natürlich auch die Haftung.
Will/wird Sonja als Geschäftsführerin oder als Angestellte tätig sein? Diese Frage sollte wohl überlegt sein. Es geht dabei um ihre eigene Karriere, die rechtliche Stellung und vor allem ist es eine Führungsfrage. Soll sie die Belegschaft als Angestellte und Frau des Chefs führen oder als Geschäftsführerin?

Auch Martin’s Führungsrolle wird durch die Höhe des Gehalts beeinflusst. Verdient zum Beispiel sein angestellter Geschäftsführer doppelt oder dreifach so viel wie er selbst, wirkt sich das auf die Zusammenarbeit aus.

2. Welche Rechtsform hat das Unternehmen?

Bei der Höhe des Gehalts kommt es im Zuge des Generationenwechsels auf die Wahl der Rechtsform im Zuge einer Übergabe an. Eine GmbH ist aus ausschließlich steuerlicher Sicht ab einem Gewinn von EUR 200.000,- pro Kalenderjahr empfehlenswert. Unter anderem ist zu klären ob und in welcher Form die Geschäftsführer an der Gesellschaft beteiligt sein sollen. Die Höhe des Geschäftsführerbezug muss fremdüblich sein, es bestehen jedoch grundsätzlich keine gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der Festlegung eines angemessenen Geschäftsführerbezuges. Daher hängt die steuerliche Einschätzung wiederum sehr stark von der persönlichen Entscheidung der Beteiligten ab.

Sonja und Thomas haben beide als Geschäftsführer und Gesellschafter übernommen. Ebenso Martin, der nun ein angemessenes, fair empfundenes Gehalt in Anlehnung an die Kollektivverträge/Tarifverträge erhält. Natürlich, weil es den Leistungen entspricht.

 

Für österreichische Unternehmen lesenswert dazu sind folgende Links zur RechtsformHaftung und Sozialversicherung.

Fazit:
Für die Festsetzung  von der Höhe des Geschäftsführerbezugs gibt es kein Patentrezept. Weder für steuerliche und sozialversicherungsrechtliche attraktive Gestaltung. Diese wird daher im Nachfolgeprozess im Zuge des Businessplans vorbereitet und anschließend gemeinsam mit den Beteiligten abgestimmt. Meist geschieht dies in Form einer Familienkonferenz (lesen Sie dazu mehr im o.g. Buch S. S. 103 ff) unter Einbindung von Juristen und Steuerexperten, wie auch in den oben genannten Fällen. 

Im Rahmen der von uns geleiteten Nachfolgeprozesse beleuchten wir komplexe Fragen stets aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Nur so erhalten wir Ergebnisse, mit denen wirklich alle zufrieden sind.

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Fünf gute Gründe für Frauen als Nachfolgerinnen

"Ich ermutige junge Frauen, mit ihrer eigenen Handschrift zu führen"
Sandra Thaler
Nachfolgeconsultant & Wirtschaftsmediatorin

Liebe Leserin, lieber Leser,

in all unseren Unternehmensnachfolgeprojekten sind Frauen stark vertreten. Wie stark Frauen als Unternehmerinnen sind, zeigt sich unter anderem an der Gründerinnenstatistik. Je unabhängiger sich Frauen für eine Karriere entscheiden können, umso souveräner können sie von Anfang an führen und gestalten. Frauen zeichnen sich durch ein starkes Verantwortungsgefühl aus und führen auf Augenhöhe.

Was genau zeichnet weibliche Nachfolgerinnen besonders aus?

„Ich bin die Zukunft“, strahlt mich die motivierte Unternehmerin kürzlich im Workshop an. Sie übernimmt das Familienunternehmen in zweiter Generation und ich nicke ihr wohlwollend zu. Generell erlebe ich die neue Generation von Nachfolgerinnen als besonders mutig, wenn es darum geht, neue Wege zu gehen und unterstütze sie unter anderem dabei, mehr Selbstvertrauen in die eigene Kraft zu entwickeln und sich selbst zu vertrauen. Aus meiner Sicht zeichnen sich weibliche Führungskräfte fernab von jeglichem Schubladendenken durch fünf ganz besondere Talente aus:

typisch weibliche Qualitäten in Führungspositionen

1. Unternehmerisches Denken
Während der Frauenanteil in den Vorständen von DAX-Unternehmen bei nur 17,8 Prozent*, in ATX-Unternehmen bei gar nur rund 7 Prozent * liegt, setzen mittelständische Unternehmen und darunter viele Familienunternehmen auf männliche und weibliche Führungspotenziale. Dass Diversität auf der Führungsebene die Leistung eines Unternehmens verbessert, belegen die Erfahrung und wissenschaftlichen Studien. Daher stärken wir das Selbstbewusstsein von Frauen und bereiten sie gezielt auf die Nachfolge vor. Mehr Methoden und Tools finden Sie hier
Buchtipp „Erfolgreiche Unternehmensnachfolge“  und die Online-Tools für Führungskräfte von Augmentas® https://www.augmentas.eu/kommunikation/

2. Besondere Führungsqualitäten
Frauen führen anders als Männer und bringen besondere Verhandlungs- und Kommunikationsfähigkeiten für ihre Führungspositionen mit. Sie sehen sich selbst sowohl als Chefin, als auch als Team-Player und pflegen einen empathischen Umgang, weil sie gute Zuhörer sind. Laut der Studie von Harvard Business Review, Zenger Folkman* zeichnen sich Frauen durch den Umgang mit Menschen und besonderen Führungsqualitäten, insbesondere bei der Zielsetzung, bei Innovation und im Motivieren der Belegschaft besonders aus. Weil viele Chefinnen ihrer Belegschaft gegenüber eine besondere Wertschätzung ausdrücken, sei es monetär oder durch Verständnis für private Angelegenheiten, erhöht das wiederum die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung.

3. Frauen sind hochqualifiziert und leistungsstark
Rund die Hälfte aller Unternehmen werden von Frauen gegründet, sagt Martha Schulz, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich.
Wer weibliche Talente und Führungspotenziale von jungen Frauen nicht wertschätzt, wird nicht nur einen massiven Fachkräfte-, sondern auch einen Führungskräftemangel erleben. Auch in den DAX-Unternehmen sieht man dies recht ähnlich. Yvonne von de Finn, Head of Culture, Diversity und Survey bei der Deutschen Telekom sagt. „Wir haben uns bei der Telekom das Ziel gesetzt, mindestens 30 Prozent Frauen in Management-Positionen zu haben“.

4. Das Einführen von flexibleren Arbeitszeiten
Eine Spitzenposition in Teilzeit – geht das überhaupt? Diese Frage wird mir häufig gestellt und die klare Antwort darauf ist: „JA“. Es kommt dabei auf das WIE an. Ein straffes Zeitmanagement und das richtige Delegieren sind hier wichtige Tools, die wir dabei nützen. Durch die Digitalisierung ist die Kommunikation mit dem Team recht einfach geworden und so ist es auch jungen Müttern beispielsweise möglich, vom Spielplatz aus mit der Geschäftsführung wichtige Themen aus zu besprechen. Wir erleben in der Praxis rundum positive Auswirkungen, zB dadurch, dass Fehlzeiten abnehmen, wenn die Belegschaft selbst flexiblere Arbeitszeitmodelle nützen kann. Bei Mitarbeiterbefragungen sehen wir, dass dadurch die Motivation und damit die Produktivität steigt.

5. Kompetenzen auf Augenhöhe
Ich bin selbst als Unternehmerin meinem eigenen Weg gefolgt, daher ist es mir sehr wichtig, junge Frauen zu unterstützen und zu bestärken, ihren eigenen Weg zu gehen. Dabei fällt mir auf, dass Frauen ihre eigenen Kompetenzen anfangs unterschätzen. Das bestätigt auch eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Mit einer gezielten Vorbereitung vor der Übernahme von Führungspositionen und der Begleitung der Unternehmensnachfolge setzen wir daher geeignete Maßnahmen, um damit sich die Frauen ihren Stärken bewusst werden. Ich selbst freue mich ganz besonders, wenn ich das selbstbewusste Auftreten und somit die Früchte unserer Arbeit bei Teamklausuren oder Präsentationen miterlebe und die Belegschaft begeistert dem Spirit der neuen Führung Beifall klatscht.

Fazit
Es gibt keine Zukunft ohne Unternehmerinnen. Die gesellschaftlichen Entwicklungen, die Veränderung traditioneller Rollenbilder und die Zunahme weiblicher Vorbilder in zentralen Positionen der Wirtschaft und unsere Vorbereitung und Begleitung sorgen dafür, dass sich Frauen in Spitzenpositionen sicher fühlen und ihre Talente und ihre Potenziale dabei voll entfalten.

Weitere Links zum diesem Blogbeitrag:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/409010/umfrage/frauenanteil-in-dax-vorstaenden/
https://www.derstandard.at/story/2000123279523/kaum-frauen-im-top-management
https://www.handelszeitung.ch/beruf/frauen-sind-die-besseren-fuhrungskrafte
https://www.a1.net/connectlife/pd/frauen-in-technikberufen/frauen-und-technik/
https://www.karriere.at/blog/frauen-qualifikation-falsch-eingeschaetzt-studie.html
https://www.volksbank.at/m101/volksbank/zib/downloads/unternehmer/unternehmerstudie2020.pdf

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