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Unternehmensnachfolge bei der Salzkammergut Touristik

Liebe Leserin, lieber Leser,

Der Bad Ischler Leitbetrieb Salzkammergut Touristik wird nach erfolgreicher Übergabe von Barbara Ahrer und ihrem Team weitergeführt.. Sie folgt damit in der Geschäftsführung des im 1994 gegründeten Bad Ischler Familien- und mittlerweile auch Traditionsbetrieb ihren Eltern nach und stellt die Weichen für die nächsten Jahrzehnte. Mit großer Freude habe ich den erfolgreichen Nachfolgeprozess von 2020 bis 2022 geplant und geleitet. Lesen Sie mehr

Barbara Ahrer ist mit dem elterlichen Betrieb aufgewachsen und trägt deshalb eine Menge an touristischer „Erbinformation“ in sich. Im Laufe ihres Werdegangs zur Tourismusexpertin besuchte sie die Tourismusschule in Bad Ischl, absolvierte ein einschlägiges Studium und arbeitete in renommierten Firmen. Unter anderem bei Lauda Air, Austrian Airlines und in einem Unternehmen der Verkehrsbüro-Gruppe, für das sie den Marktaufbau in den USA verantwortete. 

Frischer Wind und neue Ideen

Die Übergabe an die nächste Generation geht einher mit neuen Ideen und Konzepten. „Wir werden unsere Reisen durch Österreich nicht nur wie bisher Reiseveranstaltern in aller Welt anbieten, sondern auch für Individualreisende. Und damit natürlich auch Kunden in der Region“,  sagt Barbara Ahrer. Tatsächlich steht die Salzkammergut Touristik für individuell organisierten Urlaub in Österreich, der alle Sinne berührt und im Einklang mit Kultur, Natur und Brauchtum steht.  

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Doppelspitze & Führungskompetenz

Neu ist die Doppelspitze, mit der die Salzkammergut Touristik die Zukunft in Angriff nimmt. Während Barbara Ahrer das Unternehmen strategisch, finanziell, personell und marketingtechnisch in die Zukunft führt, verantwortet Prokurist Peter Seebacher den operativen Bereich und repräsentiert das Unternehmen nach außen. Die neue Geschäftsführerin abschließend: „Für mich gibt es beruflich nichts Erfüllenderes, als mit unserem 16-köpfigen Expertenteam für Menschen die schönste Zeit des Jahres zu organisieren. Darum danke ich meinen Eltern von ganzem Herzen für ihre großartigen Leistungen und die Möglichkeit, ein erfolgreiches Unternehmen übernehmen und weiterentwickeln zu dürfen.“ 

Kurzinformation zum Nachfolgeprozess

Die Prozessplanung und Leitung der Verhandlungen wurden von 2020 bis 2022 durch Mag. Sandra Thaler Consulting geführt. Erfolgsfaktoren dabei waren insbesondere die fundierte Vorbereitung und die Kommunikation. Sowohl die Unternehmerfamilie als auch die Belegschaft haben sich darauf eingelassen, gemeinsam die tragfähige Nachfolge zu gestalten und wesentliche Themen schrittweise zu bearbeiten. 

Nachhaltige Ergebnisse sind kein Zufallsprodukt, die sich am Weg ergeben haben, sondern sind auf die strukturierten und erprobten Vorgangsweisen im Gesamtprozess zurückzuführen.

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Erfolgreiche Unternehmensnachfolge_ Keynote & Q&A

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Unternehmensnachfolge ist ein Veränderungsprozess. Am Beginn stehen viele Fragen, für die es noch keine Antworten zu geben scheint.  

Inmitten von weltweiten Umbrüchen nehmen Unterschiede und Unsicherheiten zu. Die Welt verändert sich rasant und Unternehmen, und somit auch Übergeber und Nachfolger sind mit geopolitischen Spannungen, Wertewandel und Innovationsdruck konfrontiert. Die Inflation frisst Kaufkraft und die Fachkräfte bleiben rar.

Was müssen Unternehmen JETZT tun, um in der nächsten Generation zu bestehen?

Wer erfolgreich bleiben will, muss jetzt Tempo machen. Das gilt insbesondere für den Generationenwechsel.

Unsere zentrale Währung ist Vertrauen.

Buchtipp: Checklisten zur Vorbereitung und wertvolle Informationen lesen Sie im Sachbuch Erfolgreiche Unternehmensnachfolge“, Erfahrungen aus Industrie und Wirtschaft, 2020

  • Was zeichnet eine erfolgreiche Nachfolge aus?
  • Was sind die wesentlichen Kernlemente?
  • Wo tauchen häufig Probleme auf und wie können wir sie lösen?

Diese Fragen werden mir im Zuge der Unternehmensnachfolge häufig gestellt.

Klar ist: Generationen- und Führungswechsel haben drei wesentliche Komponenten: 

  • rechtliche
  • betriebswirtschaftliche und 
  • menschlich- emotionale, die den unterschiedlichen Interessen gerecht werden wollen.

Wer zu viel auf einmal will oder unvorbereitet in ein „offenes Messer hineinläuft“, überfordert sich unnötig. Gerne informiere ich Sie über die ideale Vorbereitung und Tipps und Erfahrungswerte aus meiner zwanzigjährigen Erfahrung als Expertin für Unternehmensnachfolge.

Sie möchten 2023 einen Vortrag von Nachfolgeconsultant und Wirtschaftsmediatorin Mag. Sandra Thaler zum Thema buchen?
Gerne kontaktieren Sie uns per Email:

office@sandrathaler.com

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Kommunikation Mediation Unternehmensnachfolge Veränderungsmanagement

M&A bzw. familieninterne Unternehmensnachfolge richtig planen

Liebe Leserin, lieber Leser,

Was macht ein Unternehmen fit für die Betriebsübergabe oder einen Unternehmensverkauf?

Diese Frage ist ehrlicherweise nicht pauschal zu beantworten. Checklisten sind nützlich. Es reicht zur Vorbereitung für die Unternehmensübergabe jedenfalls nicht aus, in der letzten Minute „die Braut zu schmücken“. Vielmehr gilt es, rechtzeitig, sowohl bei einer Übergabe im Familienunternehmen als auch im Rahmen von M&A an Externe, die richtigen Maßnahmen einzuleiten. 

Damit ist das Unternehmen übergabefähig und die Unternehmensnachfolge insgesamt erfolgreich.

Buchtipp: Checklisten zur Vorbereitung und wertvolle Informationen lesen Sie im Sachbuch „Erfolgreiche Unternehmensnachfolge“, Erfahrungen aus Industrie und Wirtschaft, 2020

3 Fragen, die mir als Nachfolgeconsultant häufig gestellt werden, sind dabei:

1. Warum ist der Einsatz von Mediation bei Betriebsübergaben sinnvoll?

Seit 2004 setze ich als Wirtschaftsmediatorin die Mediation als Konfliktlösungsmethode ein, um komplexe Themen konstruktiv zu lösen. Das wirkt sich positiv auf das gesamte Unternehmenssystem aus. Statt destruktivem Streit entstehen fruchtbare und konstruktiver Dialoge.

2. Welche Rolle spielt die Kommunikation in den Nachfolgeprozessen?

Konstruktive Gespräche und Verhandlungen sind erfolgsentscheidend. Dabei bauen wir Vertrauen auf. Wo es gelingt, Ängste und Vorurteile abzubauen, entstehen positive Gesprächsdynamiken und in der Folge konstruktive Ergebnisse.

3. Eignet sich Mediation für die Nachfolge im Familienbetrieb?

Die Mediation innerhalb von Familienbetrieben ist eine Kombination aus der Familien- und Wirtschaftsmediation, bei denen insbesondere Generationenlösungen eine tragende Rolle spielen. Die Familien- und Verwandtschaftsdynamiken treffen auf die Unternehmensinteressen. Rollen, Kompetenzen und Kooperationen werden optimal ausverhandelt.

Reden wir über Ihr Anliegen?
Rufen Sie uns an oder vereinbaren Sie HIER ein persönliches Beratungsgespräch mit Wirtschaftsmediatorin und Nachfolge-Expertin Mag. Sandra Thaler

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So vermeiden Sie Fehler bei der Unternehmensnachfolge

"Ein Familienkodex schafft Stabilität"
Wirtschaftsmediator
Sandra Thaler
Consulting

Liebe Leserin, lieber Leser,

Jede dritte Unternehmensnachfolge scheitert. Typische Fehler könnten vermieden werden. Wie? Darüber informiert Sie dieser Blogbeitrag.

Wer die Nachfolgefrage rechtzeitig – idealerweise zwei Jahre bis fünf Jahre vorher stellt, kann Fehler vermeiden und vorausschauend planen. Für die Unternehmensnachfolge zwischen mehreren Generationen oder Familienstämmen  in einem Unternehmen  empfiehlt sich zudem die Erstellung eines Familienkodex.

Was ist ein Familienkodex?

Es ist eine sogenannte Familienverfassung und
enthält Regeln als eine normative Vereinbarung
für relevante Aspekte wie zum Beispiel den Verkauf von Unternehmensanteilen,
Rechte und Pflichten von zukünftigen Übergebern und
Übernehmern oder die Ausübung von Stimmrechten. Er kann auch Regeln für die Ausschüttungspolitik, M&A, Unternehmensverkauf,  Aufgriffsrechte und Syndikate beinhalten.

In meinem Buch Erfolgreiche Unternehmensnachfolge“ – Erfahrungen aus Industrie und Wirtschaft habe ich die Auslöser für Konflikte innerhalb eines Unternehmens, insbesondere eines Familienunternehmens, anschaulich beschrieben.

Denken wir dabei nur an den Zündstoff, der entstehen kann, wenn über die Höhe von Investitionen oder Gewinnausschüttung debattiert wird.
Auch familiäre Veränderungen 
wie eine Scheidung, Schicksalsschläge oder neue Partnerschaften können zu neuen Herausforderungen bis hin zu Zerwürfnissen führen. Wenn es dafür Regeln gibt, die im Vorfeld bereits durchgedacht und entschieden wurden,
schaffen 
wir dadurch zusätzliche Rechtssicherheit.

Beispiel:

In einem Dienstleistungsunternehmen wird zwischen den Familienstämmen ein Familienkodex erstellt.
Das hat den Vorteil, dass jeder weiß, wer welche Rolle hat und wie Entscheidungen getroffen werden. Wer nicht operativ tätig ist, entscheidet nicht über Personalbesetzungen.
Jeder weiß, was man selbst erwartet, was die anderen erwarten und wohin die Reise geht. Es ist für alle klar, welche Werte das Unternehmen vertritt. Das wirkt sich auch positiv auf das Umfeld von Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten aus.

Ein Familienkodex dient somit der Konfliktprävention, damit
die Eigentümer und die Beteiligten nicht untereinander
in Bezug auf das Unternehmen streiten und rasch zu
neuen Entscheidungen kommen. 

Dies garantiert als Teil des Familienleitbildes eine Stabilisierung innerhalb des Familienunternehmens. So werden Erwartungen sichtbar und kommen auf einen gemeinsamen Nenner. Es geht dabei unter anderem um grundsätzliche Werte und Haltungen der
Familienmitglieder und beteiligten Personen.

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Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Unternehmensnachfolge?

"Nichts auf der Welt ist so mächtig wie die Idee, deren Zeit gekommen ist"
Viktor Hugo
Schriftsteller

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Wann ist der richtige Zeitpunkt für unsere Übergabe?“

Diese Frage stellen mir die Menschen häufig in Interviews, bei meinen Vorträgen und Seminaren und natürlich in den Be­ratungen. Sowohl die Übergeber als auch die Nachfolger wollen den richtigen Zeitpunkt wählen.

Woran lässt sich der richtige Zeitpunkt erkennen?

  1. An der inneren Bereitschaft der Beteiligten für die Nachfolge
  2. An der finanziellen und rechtlichen Möglichkeit in Verträge einzutreten, Förderungen zu erhalten, Finanzierungen und Investitionen zu ermöglichen.

Besser gut geplant
I
m Idealfall lässt sich die Unternehmensnachfolge zeit­lich planen. Die Alternative dazu ist eine ungeplante Unter­nehmensnachfolge, für die es im besten Fall einen Notfallplan gibt.
Die Entscheidung, wann ein Unternehmen tatsächlich über­geben wird, treffen in erster Linie die Eigentümer, die Über­geber. Ein häufiger Zeitpunkt liegt in der Praxis zwischen dem fünfzigsten Lebensjahr und dem Pensionsantrittsalter. In manchen Fällen sind die Übergeber auch weit über siebzig.

Wichtig: Der Stichtag für die Erreichung des Pensionsantrittsalters kann, muss aber nicht der ideale Zeitpunkt für die Übergabe sein. 

Am Verhandlungstisch lassen sich bereits im Vorfeld der Übergabe passende Alternativen finden. Praxisbeispiele dazu und warum eine Zwischenlösung manchmal Vorteile bringt, lesen Sie im Buch „Erfolgreiche Unternehmensnachfolge“, Praxisratgeber.
„Je später die Übergabe, desto schwieriger“, lautet eine Faustregel.

Es ist wichtig, den Nachfolgern ausreichend Information und Orientierung zu geben, wann und in welcher Form ein Betrieb übergeben werden soll.

Im Idealfall sind sowohl Übergeber als auch Nach­folger zum gleichen Zeitpunkt bereit. Nur das ist der Praxis nicht immer der Fall. Daher setzen wir hier kreative Tools ein, um zu Alternativen und Zwischenlösungen zu gelangen.

„Aus der Praxis für die Praxis“  Erfolgreiche Unternehmensnachfolge aus der langjährigen Erfahrungspraxis von Mag. Sandra Thaler

https://sandrathaler.com/erfolgreicheunternehmensnachfolge/In der Praxis bewährt sich die gemeinsame Vorgangs­weise, die teils festgefahrene Positionen zu einem gemeinsamen Handlungsspiel­raum mit mehreren Möglichkeiten transformiert.

 Was tun, wenn die Bereitschaft zur Übergabe noch nicht vorhanden ist?

Eine bewährte Lösung aus der Praxis kann ich folgender­maßen beschreiben: Wenn der Übergeber noch nicht über­geben will oder kann, während der Übernehmer bereits schon gerne übernommen hätte – oder auch umgekehrt – sind Geduld und viel Fingerspitzen­gefühl gefragt, um keinen unnötigen Druck auf den jeweils anderen auszuüben.

„Nichts ist entspannender, als das anzunehmen, was kommt“ Dalai Lama

Folgende Fragen sind in der Vorbereitung nützlich:

  • Wie sieht der eigene Lebensplan aus, welche weiteren Möglichkeiten und Gestaltungsräume bestehen (noch)?
  • Welche Alternativen gibt es, wenn die Übergabe später stattfindet?

Wichtig: In jedem Veränderungsprozess hat jeder Mensch sein eigenes Tempo.

Klar ist: Jede Veränderung braucht Zeit.

Gestehen Sie sich selbst und dem anderen diese Zeit zu und fordern Sie auf wertschätzende, bestimmte Art und Weise. 
„Erfolgreiche Unternehmensnachfolge“, Sandra Thaler, Books on Demand, 2020 

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Konfliktmanagement: wie erkenne ich Konflikte frühzeitig?

"Ein Konflikt beinhaltet immer zwei Kräfte: eine trennende und eine verbindende Kraft"
Sandra Thaler
Wirtschaftsmediatorin seit 2004

Liebe Leserin, lieber Leser,

Vorbeugen ist besser als Heilen“, sagt der Volksmund. Aber gilt das auch für Konflikte? Ja, denn Konflikte kosten Geld. Nerven und Zeit. Denken wir nur an den „Dienst nach Vorschrift“, Kündigungen als Folge von ungelösten Konflikten, verschleppte Projekte, Fehlzeiten oder steigende Fluktuation.

Wie lassen sich Konflikte also frühzeitig erkennen?

„Professionelles Konfliktmanagement beginnt dabei, Konflikte als solche zu ERKENNEN & zeitgerecht zu deeskalieren“ 

1. Stufe: Raue Töne wahrnehmen

Die Meinungsverschiedenheiten nehmen zu. Die Standpunkte der Teammitglieder prallen aufeinander. Es kommt zu verbalen Ausrutschern. Unbesprochene Spannungen bewirken eine weitere Verkrampfung. Die Konflikte nehmen zu, wenn sie nicht explizit angesprochen werden.  Es entwickelt sich eine Eigendynamik.

2. Stufe: Schwarz und Weiß
Was wir denken, fühlen und wollen, das polarisiert. Es gibt anscheinend nur mehr Gut und Böse, Schwarz oder Weiß. Alle tun so, als ob sie rational argumentieren würden. Dem ist aber nicht so. Es werden Diskrepanzen erlebt zwischen offiziellem „Oberton“ und dem, was im „Unterton“ gehört wird, Der Kampf kommt in vollen Gang. Man will sich überlegen fühlen. Zum Beispiel: Der Kollege sagt zum Gegenüber: „Anscheinend arbeitet nur einer hier, nämlich ich“. Oder es fallen boshafte Worte über den anderen: „Der ist sein Geld nicht wert“.
Spätestens an dieser Stelle sollten Ihre Alarmglocken läuten!

3. Stufe: Taten ohne Worte

Es gilt die Überzeugung, dass Reden nichts bewegt. Deshalb konfrontiert jemand das Gegenüber mit vollendeten Tatsachen. Fehldeutungen und Missverständnisse entstehen. Beschleunigung wie zum Beispiel durch unbedachte E-Mails, die hin- und her gesendet werden, nähren den Konflikt und dieser nimmt seinen Lauf.
Spätestens an dieser Stelle geht das Wir-Gefühl völlig verloren. Und was bedeutet das genau? Es bedeutet, dass es nicht mehr interessiert, wie es dem Gegenüber geht. Jegliches Verständnis für den anderen geht verloren. Empathie macht in diesem Moment Pause.

Erkennen und Handeln
Wer Konflikte rechtzeitig erkennt und die Signale wahrnimmt, kann rechtzeitig gegensteuern und deeskalieren. Mit den Instrumenten der Wirtschaftsmediation lassen sich Konflikte nicht nur aus der Welt schaffen und Schieflagen begradigen, sondern auch wichtige Verbesserungspotenziale nützen.

Interessant? Mehr zum Thema erfahren Sie beim

Business Breakfast Wirtschaftsmediation am 24. Juni 2022, 
Uhrzeit: 9.00-10.00 Uhr, online
die Teilnahme ist kostenfrei, begrenzte Teilnahmezahl
Hier anmelden

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Arbeitswelt Konfliktmangement Krisenmanagement Unternehmensnachfolge

Erfolgsfaktor Kommunikation in der Krise

Liebe Leserin, lieber Leser!

Die Wirtschaftsmediation und mediative Tools stellen den professionellen Umgang mit Krisen- und Konfliktsituationen sicher. Im Beitrag sind Auszüge aus aktuellen Keynote und Webinarprogrammen  und Impulse für ein kooperativeres Handeln & Kommunizieren. Viel Freude beim Lesen!
Herzlich Sandra Thaler

Was macht die Krise mit den Menschen?

Die Rahmenbedingungen verändern sich ständig. Wir können nicht – und schon gar nicht über einen längeren Zeitraum hinweg – fix wissen, wie es kommen wird.
Das sieht zum Beispiel für ein Logistikunternehmen so aus, wie ein Kunde beschreibt: „Logistikpläne lassen sich normalerweise gut erstellen, auch in die Zukunft, mit Abweichungen, eine gewisse Sicherheit ist da.
Doch was jetzt passiert, macht die Situation sehr komplex: Grenzen werden über Nacht geschlossen, in unterschliedlichen Ländern herrschen unterschiedliche Regelungen, Verordnungen und Gesetze, in einer Geschwindigkeit, die sich im Wochenrythmus ändern können. D.h. ich kann nicht im Herbst für das nächste oder übernächste Jahr planen, sondern für die nächsten 2-4 Wochen, kurzfristig kann sich vieles ändern“.

In nahezu allen Branchen scheinen Sicherheiten zu verschwinden. Veränderung macht Angst. Und Angst wiederum lässt Spannung entstehen und das führt dazu, dass Konflikte und Interessenskollisionen vermehrt auftreten. „Gesundheit versus Geschäft“. Vieles gelingt dennoch und die Menschen haben sich mittlerweile an die Auflagen und Einschränkungen gewöhnt.

„Dennoch ist Angst spürbar, der Ton schärfer, die Maßnahmen drastischer, die Menschen distanzierter.

Was können wir daher tun, um uns gut in der stürmischen Zeit aufzustellen?

📌 Der erste Schritt ist, der Angst offensiv zu begegnen.
Zum Beispiel dadurch, dass wir den Umgang mit komplexen und nicht planbaren Situationen noch besser lernen. Komplexität entsteht nicht erst durch die Covid19-Krise: Sie wird befeuert durch die Digitalisierung, das Internet, schnelllebige Informationen zu Konsumenten, Die Reaktionszeit wird immer kürzer auf die Interaktionen.

Bedenke: Kunden erleben eine enorme Angebotsvielfalt und eine hohe Dynamik am Markt. Aus dem heraus entsteht wiederum Komplexität für jedes Unternehmen. Daher müssen Unternehmen schneller auf Veränderungen re/agieren. Das wiederum beinhaltet, mehr und differenzierter zu kommunizieren.

 ℹ️  Hierarchische und bürokratische Wege spielen eine wesentliche Rolle, wie schnell Kommunikation erfolgt!

Umso wichtiger wird das Zusammenspiel der Kräfte innerhalb der Organisationen und innerhalb von Netzwerken. Mehr denn je kommt es jetzt auf Kooperation und gelebte Win-Win-Strategien an. Kompetenzen und Skills sind trainierbar.

📌 Resilienz stärken
Resilienz bedeutet Widerstandsfähigkeit. Es ist die Fähigkeit, Rückschläge zu verkraften.
Es kommt dabei auf innere Schutzfaktoren wie zum Beispiel innere Haltungen, Überzeugungen, Verhaltensstrategien und positive Erfahrungen der eigenen Selbstwirksamkeit an. Zu den äußeren Schutzfaktoren zählen Freundschaften, Beziehungen und eine Resilienz fördernde Umgebung und wertschätzende Unternehmenskultur.

Zu Resilienzfaktoren zählen

  • Akzeptanz der Situation
  • Optimismus
  • Lösungsorientierung
  • Verantwortung übernehmen können
  • Beziehungen und Netzwerke
  • Zukunftsorientierung
  • Sich selbst motivieren können, mit sich selbst gut umgehen können

Resilienz ist ein Muskel. Resiliente Menschen sind kritikfähiger und daher konfliktfähiger. Er braucht Training. „Es ist diese tägliche Kommunikation,

die Resilienz entstehen und wachsen lässt. Die Qualität unserer Kommunikation

von Minute zu Minute, von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag und über alle Arten von Situationen hinweg“. Siehe Brooks/Goldstein, 2009: S. 64

🗝 Selbstreflexion ist ein Schlüssel zur Resilienz. Zu verstehen, was eigentlich im Alltag passiert, welche Dynamiken ablaufen, wie sich die anderen verhalten, welche Rolle ich dabei einnehme und wie ich meine Macht beanspruche etc.
Beobachten Sie dazu einmal Ihre Selbstgespräche.

🖊 Übung: Stell dir vor, dein Handy zeichnet einen ganzen Tag lang deine Gedanken auf und am Abend hörst du, was du tagsüber gedacht hast – wie du mit dir selbst sprichst. Positiv, negativ, ausgeglichen?

Ein negatives Selbstgespräch enthält normalerweise einen dieser Gedanken:

  1. Verallgemeinerung: ich bin schon zweimal enttäuscht worden – die Leute werden mich immer wieder enttäuschen.
  2. Vorschnelle Schlussfolgerungen: „er/sie ruft nicht zurück, ich glaube, er/sie mag mich nicht“
  3. Selbstbeschuldigung: „das hätte ich anders machen sollen, ich bin ein schlechter…“

Dieses Denken demotiviert und drückt nach unten. In der Kommunikation drückt es in eine Opferrolle oder aufgrund der Wut in eine angreifende Rolle.

ℹ️ Positive Selbstgespräche zeichnen sich dadurch aus, dass sie negative Denkmuster durchbrechen. Es geht nicht darum, sich selbst davon u überzeugen, dass das Leben großartig ist, sondern sich von einem Kreislauf negativen Denkens zu befreien.

Statt zu sagen: „Das schaffen wir nie“, frag stattdessen 
💡 „Was kann ich tun, um es zu schaffen?“ Das schwingt auch für die anderen positiv mit, entspannt, schafft Vertrauen und motiviert.

Selbstgespräche erfüllen zwei verschiedene Funktionen:
Sich fokussieren und zu motivieren.

🖊 Weitere Übungen und Beispiele finden Sie in der Webinarreihe „Kommunikation in der Arbeitswelt 4.0“.

Was kann jeder Einzelne für die eigene Resilienz tun?
Sehr viel. Die eigenen Leistungsgrenzen akzeptieren, realistische Zielvorgaben setzen, optimistisch bleiben, dass diese Krise auch wieder vorbei geht. Probleme als solche erkennen und zugleich lösungsorientiert handeln.
Fehler zulassen, denn sie gehören zum Lernprozess dazu. Nicht auf den „St.-Nimmerleinstag“ warten, Hilfe und Unterstützung in Anspruch nehmen, sich weiterbilden, aktiv die Zukunft gestalten  und gut für sich selbst sorgen, inklusive gut gewählten Auszeiten.

Was können Unternehmen & Arbeitgeber tun?
Mit realistische Ziel- und Leistungsvorgaben arbeiten, einen wertschätzenden und freundlichen Umgangston kultivieren.

Den Menschen Raum für eigene Ideen und Kreativität geben, eine konstruktive Fehler-und Lernkultur pflegen, ausreichend für Pausen und Regenerations-Phasen sorgen, uvam.

Was können Sie in Konfliktsituationen tun?

Die Opferrolle/Retterrolle/Angreiferrolle verlassen Regisseur/in sein und gestalten, Verantwortung übernehmen, Entscheidungen treffen , den notwendigen Preis dafür zahlen und wieder ins Handeln kommen

📌KOOPERATIVER WERDEN
Kooperation ist kein Selbstläufer und braucht Struktur.
Mit dem Harvard-Konzept verhandeln wir kooperativer. Es ist eine Gesprächsmethode, um sachbezogen zu verhandeln und dabei die Qualität der Beziehungsebene zu behalten oder zu verbessern.
Sie führt über den Kompromiss hinweg zur sogenannten „Win-Win-Lösung“, was bedeutet, dass alle Beteiligten im Ergebnis einen Vorteil sehen und auch tatsächlich haben.

 Als Wirtschaftsmediatorin erlebe ich es vielfach, dass unterschiedliche Positionen in einer Verhandlungssituation dann in ein zufriedenstellendes Ergebnis münden können, wenn die Verhandler nicht in ihren starren Positionen verharren. Sobald sie sich auf das Interesse konzentrieren und davon ausgehen, dass mehrere Lösungsmöglichkeiten existieren, die es zu finden gilt, kommt es zum sog. Shift in Verhandlungen.

ℹ️ Wenn wir uns diplomatisch verhalten, dh innerlich auf Distanz zum Geschehen gehen und Kooperationsbereitschaft, signalisieren können, im Sinne von „Ich weiß, was ich will, kenne meine Ziele und bleibe dabei freundlich, verständnisvoll und am anderen interessiert“, lassen sich Blockaden und Hindernisse weitgehend vermeiden und neue Chancen tun sich auf.

Das lässt sich an einem Beispiel erklären:

A ist für Projekt X. B ist für Projekt Y. In der Verhandlung um die unterschiedlichen Positionenen gibt es anfangs nur ein „Entweder-Oder“.
Nach dem Harvard-Konzept stellen wir die Frage ganz anders: „Warum/Wozu setzt sich A für das Projekt X. ein?“ „Was will A mit Projekt X. erreichen?“ und genauso die Frage bei B mit dem Projekt Y. Dadurch gelangen wir zu den Interessen und zu den Bedürfnissen. Dadurch wird das Projektthema verhandelbar und beide einigen sich auf eine gemeinsame Vorgangsweise: 💡 Projekt B mit Elementen aus A.

📌 Negative Dynamiken auflösen können

In heiklen Kommunikations-Situationen kommt es häufig zu Spannungen. Anstatt in Richtung Lösungsfindung zu arbeiten, verläuft man sich in einem mühsamen „Spiel“ voller Vorwürfe, Anschuldigungen, Entwertungen etc.

Ein Beispiel: In einem Meeting soll ein Projekt ausgewählt werden. A beschuldigt B, nicht ordentlich gearbeitet zu haben. C will B beschützen und verteidigt B, greift A an.

Es entsteht eine Dynamik von drei Rollen:

  1. Der Verfolger fühlt sich überlegen, weiß genau wo es langgeht und tritt mit dieser selbstbewussten Haltung dem „Opfer“ entgegen. Sein Verhalten ist die Einladung an andere, in die Opferrolle zu gehen.
  1. Das Opfer geht auf die Einladung des Verfolgers ein, fühlt sich ungerecht behandelt, herabgesetzt und hilflos gegenüber den Angriffen. Entweder geht man nun trotzig zum Gegenangriff über (und wird damit selbst zum Verfolger) oder man sucht nach einem „Retter“, der aus der unangenehmen Situation heraus hilft.
  2. Der Retter spielt nun mit, indem er beispielsweise dem „Opfer“ gute Ratschläge gibt, was zu tun sei – oft reagiert das Opfer auf diese Bevormundung so, dass es den Retter angreift. „Hab ich alles schon probiert und nützt nichts, Du bist auch keine Hilfe“ etc und damit zum Verfolger wird. Oder der Retter stellt den Verfolger zur Rede – was den Verfolger oft dazu anspornt, das Opfer verstärkt anzugreifen. Und so weiter… Dieses Spiel kann sehr lange dauern. Konkret dauert es so lange, bis einer aus der Rolle aussteigt!

💡 Die Lösung ist der Ausstieg aus der destruktiven Dynamik durch

1. ERKENNEN was in der Situation gerade abläuft.

Am besten gelingt das durch Beobachten und dem Ausdruck von realen Emotionen.
Wie erlebe ich die Situation? Worum geht es mir hier? – diese Fragen sind nützlich und setze ich auch im Coaching ein.

2.VERANTWORTUNG übernehmen – eine vernünftige, handlungsorientierte Lösungsfindung in Gang bringen! Nicht darauf warten, dass der oder die andere das Problem löst…sondern jede/r packt an!

3.GRENZEN setzen: ich setze klare Grenzen und stelle konkrete Forderungen und Fragen!

🖊 Meine Frage an Sie, liebe Leser: „Wo sind Sie aus negativen Dynamiken ausgestiegen, wo sind sie in solche noch verstrickt?“ Schreiben Sie mir gerne an: office@sandrathaler.com
Klar ist: Je früher Sie aus negativen Dynamiken aussteigen, desto besser. Training dazu: Verhaltensmöglichkeiten/Statusveränderungen.

📌 Am Puls der Zeit bleiben – Praxisbeispiele

HOMEOFFICE
Vor Corona bedeutete Homeoffice die Möglichkeit, einzelne Tage von zu Hause aus zu arbeiten. Viele Unternehmen boten das ihren Führungskräften und Mitarbeitern an. Die Betonung liegt hier auf „einzelne Tage“ und vor allem auf Basis der Freiwilligkeit und auf Wunsch durch den Mitarbeiter. Seit Anfang März sind gesamte Teams und Abteilungen über einen längeren Zeitraum dezentral aufgesplittet und jeder einzelne Mitarbeiter soll von zu Hause die eigene Arbeit erledigen. Führungskräfte haben mittlerweile viel Erfahrung damit. „Ich habe meinen Chef mit einem neuen Digitalprodukt überrascht“, erzählt mir eine Coachingkundin aus Wien. Sie hat während des Lockdowns programmiert und designt. Mit dem Digitalprodukt erzielt das Unternehmen mittlerweile fast so viel Umsatz wie mit einem anderen Produkt, dessen Nachfrage durch Covid19 eingebrochenen ist.

UNTERNEHMENSNACHFOLGE
Ein Jungunternehmer, der ein Traditionshaus übernimmt, sieht die Veränderungen so: Wir bauen die Kundenaquise komplett digital auf und wir gewinnen Kunden am digitalen Wege. Wir richten unsere Projektplanung neu aus. Früher waren es zum Beispiel vier Aufträge um 200.000 Euro, jetzt sind es 25 Aufträge um 25.000 Euro. Es ist eine ganz andere Auftragslage als früher und andere Methoden zur Kundengewinnung, natürlich digital. Es gibt viel Angebot am Markt mit Online-Plattformen und vielen Freelancern. Es gilt, einen Mittelweg zu finden, man muss effizient sein und darf sich nicht unter Marktwert verkaufen

Jede Unternehmensidee braucht ihr zeitgemäßes Gefäß

📌 Wie kommen wir gemeinsam  schneller und vor allem reibungsfreier zu neuen Ideen & Lösungen? Die neue Webinarreihe „Kommunikation in Arbeitswelt 4.0“

NEW BOOK: +++Im September erscheint das neue Buch „Erfolgreiche Unternehmensnachfolge“, von Mag. Sandra Thaler.  Mit zahlreichen Methoden zur Konfliktlösung und konstruktiver Kommunikation. Mit Checklisten, Fallbeispielen, Interviews, 117 Seiten. Jetzt vorbestellbar.

Tipp: Weitere interessante Impulse zu Kommunikation in der Krisenzeiten lesen Sie im HR/Cafe von heidlmair kommunikation.

Podcast Interview mit Sandra Thaler für Mag. Doris Schulz, Raus aus der Couch 🎧 

Schreiben Sie mir, kontaktieren Sie uns! Wir freuen uns 
Ihre 
Wirtschaftsmediatorin Mag Sandra Thaler

 

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Mag. Sandra Thaler ist Wirtschaftsmediatorin, Juristin und Business Coach seit 2004

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Konfliktmangement Krisenmanagement

6 Tipps für den Härtetest im Homeoffice

Warum Härtetest im Homeoffice?
Vor Corona bot Homeoffice eine Möglichkeit, einzelne Tage von zu Hause aus zu arbeiten. Innovative Unternehmen ermöglichten das ihren Führungskräften und Mitarbeitern. Die Betonung liegt auf „einzelne Tage“ und vor allem auf Basis der Freiwilligkeit.
Seit März 2020 und somit fünf Wochen sind gesamte Teams und Abteilungen vermutlich noch über einen längeren Zeitraum dezentral aufgesplittet und jeder einzelne Mitarbeiter arbeitet von zu Hause aus, am Esstisch oder neben den Kleinkindern. 
Die Zusammenarbeit wird dabei unterschiedlich wahrgenommen: wenn es nicht gut läuft oder nicht mehr gut läuft, wird Remote-Zusammenarbeit als ermüdend, anstregend und missverständlich beschrieben. Hier besteht Handlungsbedarf, um negative Auswirkungen ua auf den Teamgeist, die Fürsorgepflicht & die Kundenzufriedenheit frühzeitig zu vermeiden.

Was können wir also tun, damit erwartete Ergebnisse annähernd gleichbleiben und die Zusammenarbeit in Ihrem Team weiterhin gut funktioniert?

#1 Zeitmanagement: Verkürzen Sie das Meeting
Die Mitarbeiter empfinden die aktuelle Home-Office-Situation anstrengender, als sie es im üblichen Büroalltag wahrnehmen. 
Der Kontakt mit den Kollegen, der Führungskraft oder auch mit Kunden erfolgt ausschließlich über Video- oder Telefonkonferenz.
Ein virtuelles Meeting folgt dem nächsten.
Der Monitor ist das einzige Fenster nach außen. Nun liegt es am Mitarbeiter selbst, in seinem Kalender Ruhepausen einzuplanen und diese auch mit Priorität wahrzunehmen.
Wer zu Terminen einlädt, muss sich bewusst sein, dass die Aufmerksamkeitsspanne der Teilnehmer kürzer ist als bei einem physischen Meeting.
Überfordern Sie die anderen nicht – zeigen Sie Wertschätzung für Ihre Crew.
Ein Online-Meeting sollte maximal 90 Minuten dauern, idealerweise schafft man – durch strikte Fokussierung und Moderation – eine Dauer von unter 60 Minuten. Um seinen Kollegen die Planung von Pausen zu erleichtern, kann bei der Einladung darauf geachtet werden, dass keine vollen Stunden geplant werden.
Statt einer Stunde werden nur 50 Minuten geplant, bis zum nächsten Termin eröffnen sich somit 10 Minuten Pause.

# 2 Neue Rituale geben Rahmen
Wieviel im Büroalltag abseits der eigentlichen Arbeit an Rahmen vorhanden ist, wird jetzt deutlich. Dazu zählen die gemeinsamen Kaffeepausen mit den Kollegen, wo neben beruflichen Belangen auch private Anekdoten ausgetauscht werden, wo auch viel gelacht wird.
Das gemeinsame Mittagessen in der Kantine oder das zufällige Treffen am Gang, wo diverse Neuigkeiten ausgetauscht werden. All diese sozialen Aspekte tragen wesentlich zum Zusammenhalt und einer positiven Grundstimmung bei.
Was tun, wenn nun all diese Rahmenbedingungen wegfallen?
Am besten ahmt man diese Situationen innerhalb der Möglichkeiten nach. Das bedeutet, dass es gemeinsame, im Kalender geplante, virtuelle Kaffeepausen gibt. Allerdings gilt es dabei Gesprächsdisziplin zu halten, da parallelen Gesprächen innerhalb einer Konferenz nicht gefolgt werden kann.
Das zufällige Treffen am Gang, kann durch ein kurzes Telefonat abgebildet werden. Es reicht dabei vollkommen aus, sich einfach um das Befinden seines Gesprächspartners zu erkundigen.
Brainstorming: befragen Sie Ihre Crew ähnlich wie vorm Betriebsausflug und stimmen Sie darüber ab, was Sie gemeinsam machen wollen. Nicht jeder möchte oder kann ein Remote-Bier trinken, bedenken Sie Familienzeiten etc. Ein Gemeinschaftsgefühl entsteht eben gemeinsam.

#3 Machen Sie Lust auf mehr Technik
Virtuell ist nicht jedermanns Sache. Wie zu Beginn erwähnt, war Homeoffice früher mit Freiwilligkeit verbunden. Für viele Mitarbeiter kam diese Option nie in Frage, da sie das Umfeld der Kollegen, der Führungskraft oder die vorhandene Infrastruktur für ihre Produktivität benötigen.
Weniger technisch affine Personen haben Probleme, die Zusammenarbeit und die Kommunikation plötzlich virtuell umzustellen – und das ohne Übergangsphase oder ausführlichen Einschulungen. Die verordnete Heimarbeit nimmt auf all diese Faktoren von sich aus keine Rücksicht. Es liegt nun an den Kollegen und vor allem an den Führungskräften, auf diese Mitarbeiter verstärkt einzugehen.
Wer ist verantwortlich dafür, dass alle mit den teilweise neuen und unbekannten Tools umgehen können? Es geht um mehr als um die Kenntnis und die Möglichkeit, mit anderen in Kontakt zu treten und Aufgaben gut zu erledigen. Technische Erfolgserlebnisse machen Lust, mehr zu lernen, zu verstehen (informieren Sie zum Beispiel über die Bedeutung der IT-Security) dafür wird es notwendig sein, dass sich Mitarbeiter die notwendige Zeit nehmen, um ihre Kollegen bestmöglich zu unterstützen und einzubinden, um Technik „schmackhaft“ zu machen.
Das zu organisieren, ist Führungssache.

#4 Sorgen Sie vor: Konfliktprävention fürs Team
Eine wesentliche Einschränkung im Covid-Homeoffice ist die fehlende nonverbale Kommunikation. Introvertierte Mitarbeiter neigen dazu, sich in der virtuellen Kommunikation noch weniger einzubringen. Im physischen Aufeinandertreffen erkennt man relativ rasch, ob sein Gegenüber einer Aussage zustimmt oder nicht und kann durch aktives Nachfragen die Meinung einholen.
Um diese wertvollen Meinungen, Einwände und Ideen nicht zu verlieren, brauchen wir aktives Feedback oder Einverständnis zu einzelnen Aussagen. Daher ist das aktive Einbinden der Beteiligten zum Beispiel durch Fragen eine wesentliche Form der Konfliktprävention.
Reflektieren Sie Ihre Kommunikationtools: wie erreichen Sie Ihre Teams? Per Videokonferenz? Per Telefon? Per Mail? Ein Mailtext wird schneller als flapsig bzw. missverständlich erlebt. Investieren Sie in eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre.

#5 Virtuell und menschlich deeskalieren
Wenn die Nerven blank liegen und Stress die Regie übernimmt, kommt es schnell zu unreflektierten Vorwürfen. „Das läuft nicht optimal“, „das ist falsch organisiert“ kann sich schnell zu einem Konflikt ausweiten. Gehen Sie weder auf Angriff, Tauchstation oder in eine Schuldposition, sondern deeskalieren Sie und bleiben Sie auf Augenhöhe, indem Sie Interesse für die negativen Folgen und Konsequenzen, die jemand gerade erlebt oder zu erleben glaubt, zeigen. Hören Sie auch bei Negativem zu, ohne vorschnell zu bewerten.  Nützen Sie dafür eine Breakout Session und führen Sie ein professionelles Konfliktklärungsgespräch. Wenn Sie sich zuvor darauf vorbereiten möchten, vereinbaren Sie ein Coaching oder je nach Eskalationsstufe eine Mediation.

#6 Pflegen Sie die Feedback-Kultur
Die aktuelle Situation hat Unternehmen und Belegschaft völlig unvorbereitet getroffen. Die Krisenteams hatten die Aufgabe in kürzester Zeit, Maßnahmen, Richtlinien und Arbeitsbedingungen zu schaffen, um keinen Stillstand zu erzeugen. Aus diesem Blickwinkel heraus ist es nur allzu logisch, dass nicht alle getroffenen Entscheidungen die richtigen waren und alle Situationen optimal berücksichtigt wurden.
Tipp: Erheben Sie in kurzen Intervallen immer wieder Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten in der virtuellen Zusammenarbeit und zeigen Sie die Erkenntnisse (neue Ideen) dementsprechend auf.
Dies kann durch regelmäßige Feedbackzyklen in den Abteilungen durch die Führungskräfte erfolgen oder durch kurze online-Umfragen im gesamten Unternehmen. Wesentlich ist das Bewusstsein, dass vor allem in dieser Situation Perfektionismus unangebracht ist und Verbesserung ständig und in kleinen Schritten passieren muss – dort wo es die Menschen aktuell benötigen.

Noch 3 aktuelle Empfehlungen zur Inspiration 
*Danken Sie Personen im Team, die sich besonders engagieren, drücken Sie gegenseitige Wertschätzung aus, beispielsweise durch einfache Dankeskarten 
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‚Vertrauen im Team Google’s Aristoteles Project   

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Mag. Sandra Thaler ist Wirtschaftsmediatorin, Juristin und Business Coach seit 2004.