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Mitarbeiterzufriedenheit als Erfolgsfaktor

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Mitarbeiterzufriedenheit ist eine der bedeutendsten Kennzahlen für Unternehmen. Dahinter verstehen wir sowohl die Einstellung des Einzelnen zu seiner Arbeit als auch die Motivation, sich für das Unternehmen einzusetzen. Direkt resultierende Faktoren sind Qualität der Ergebnisse sowie die Fluktuation, welche wiederum einen signifikanten Einfluss auf die Geschäftszahlen haben. Auch wenn es sich dabei oft um sogenannte versteckte und somit nicht bezifferbare Kosten handelt. 

"Mitarbeiterzufriedenheit nach außen und wirkt anziehend für qualifiziertes Personal im Sinne eines attraktiven Arbeitgebers"
Wirtschaftsmediator
Sandra Thaler
Wirtschaftsmediatorin

Mitarbeiter auf dem Absprung?

„Die Führungskräfte sind der entscheidende Hebel fürs Wohlergehen der Belegschaft, emotionale Bindung sei der Impfstoff gegen ungewollte Fluktuation“, sagt Gallup-Experte Marco Nink im Management-Blog der Wirtschaftswoche im März 2021.

Die Kurzarbeit hat neben positiven Effekten Distanz zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geschaffen. So ist laut Studie jeder dritte Mitarbeiter bereit zu gehen und auf der Suche nach einem neuen Job. Das ist bedenklich, auch wenn nicht bei jedem am Ende die Suche tatsächlich in einem Absprung endet. Sie sind innerlich auf dem Sprung und haben Distanz gewonnen. „Die Corona-Krise polarisiert die Arbeitnehmerschaft in Deutschland. Rund 5,7 Millionen Angestellte haben innerlich gekündigt“, laut Gallup ist die Wechselbereitschaft so hoch wie nie zuvor.

Wer ist verantwortlich?

Der Hebel liegt bei den Führungskräften. Es geht darum, Mitarbeiter emotional zu binden oder nach der Kurzarbeit zurückzugewinnen. Es gilt: „Gib mir das Gefühl, als Mensch wahr genommen zu werden.“
Die Corona-Krise hat damit das Thema Führung noch stärker in den Fokus gerückt. Vor allem dann, wenn Teams nicht an einem Ort zusammenkommen können und remote zusammenarbeiten.


Herzberg: Spannende Aufgaben mit Selbstverantwortung

Die Kernthese der ZweiFaktorenTheorie von Herzberg besagt: Motivatoren wie zum Beispiel messbarer Erfolg meiner Leistung, Lob, Anerkennung, abwechslungsreiche Tätigkeiten, zunehmende Verantwortung und immer wieder neue Herausforderungen tragen überwiegend zu Arbeitszufriedenheit bei. Menschen wollen etwas bewirken.

Nicht berücksichtigte Hygienefaktoren wie zum Beispiel geringe Bezahlung, cholerischer Führungsstil und unfreundliche Kollegen führen eher zu Unzufriedenheit. Damit Mitarbeiter langfristig motiviert und zufrieden bleiben, sind spannende Aufgaben gepaart mit Selbstverantwortung relevant

Wo beginnt die Zufriedenheit?

Schon im Bewerbungsprozess hat jeder Bewerber gewisse Erwartungen an den Arbeitsplatz und das, was man sich davon verspricht. Deckt es sich mit der Realität, erzeugt das Zufriedenheit und diese kann sich weiterentwickeln. Agnes Bruggemann hat in den 70iger Jahren ein sehr anschauliches Modell von den 6 unterschiedlichen Formen der Arbeitszufriedenheit entwickelt:

  1. Progressive Arbeitszufriedenheit: Mitarbeiter sind zufrieden und streben voll Elan nach neuen Ufern
  2. Stabilisierte Arbeitszufriedenheit: Mitarbeiter sind zufrieden und alles soll so bleiben
  3. Pseudo-Arbeitszufriedenheit: Mitarbeiter machen sich etwas vor
  4. Resignative Arbeitszufriedenheit: Mitarbeiter haben es aufgegeben, etwas für eine höhere Arbeitszufriedenheit zu tun
  5. Fixierte Arbeitsunzufriedenheit: Mitarbeiter werden zum notorischen Nörgler
  6. Konstruktive Arbeitsunzufriedenheit: Mitarbeiter bemühen sich selbst um Veränderung

Zufriedenheit ist also ein Entwicklungsprozess und wir können sie gezielt beeinflussen. Daher binden wir auch im Nachfolgeprozess die Mitarbeiter zum passenden Zeitpunkt mit ein. Dies ist auch in meinem Buch „Erfolgreiche Unternehmensnachfolge – Erfahrungen aus Industrie und Wirtschaft, 2020“ anschaulich beschrieben.

Erfolgreiche Unternehmensnachfolge

Ein Boosting für mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz:
3 Impulse aus meiner Praxis

#1: Wirksame Führungskräfte-Coachings

Meiner Erfahrung nach beginnt jedes effektive Führungskräftecoaching bei der eigenen Person und ihrer Vita. Es ist wichtig, dass sich Führungskräfte selbst wertschätzen und in ihrer Rolle gut fühlen. Dazu ist es wichtig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen.
Was bedeutet Führung für mich persönlich?
Diese Frage stelle ich in dieser Zeit vielen Führungskräften im DACH-Raum. Ella* (*Name frei erfunden) ist eine davon und leitet seit einem Jahr als Mitte zwanzig Jährige ein 20ig köpfiges Team. Sie hat zunehmend mit Widerstand zu tun und kämpft mit den Angriffen der durch die Coronakrise geschwächten Mitarbeitern.
Ella wünscht sich Harmonie im Team. Dafür ist sie bereit, sehr viel zu geben, bis in die späten Nachtstunden hinein. Im Moment gibt es wenig Harmonie.
Damit lernt sie umzugehen. Einerseits dadurch, dass sie sich auf ihre Rolle, Aufgaben und Ziele besinnt.
Führen bedeutet für sie, die Arbeit gut aufzuteilen, Ergebnisse zu kontrollieren und objektiv zu sein. „Ich bin ein Vorbild“, strahlt sie mich an. „Ich mag meine Arbeit“. Doch wie kann ich meine Mitarbeiter noch mehr motivieren?

#2 Motivieren

Auf ihre Frage stelle ich Ella eine Gegenfrage: „Wo liegt die Freude im Team?“
Sie denkt  nach, dann sprudelt es aus ihr heraus: „Wenn ihre Projekte gesehen und gelobt werden. Wenn ich ihnen danke und mir Zeit nehme, zum Beispiel für eine Besprechung.“ Ich stimme ich zu. Ella lernt auch, eigene Erfolge, die sie für das Team erreicht hat, in passender Art und Weise zu sprechen.
Generell sollten wir mehr über Erfolge sprechen, über die vorhandenen Stärken und Chancen. Dann werden die Schwächen schwächer.

Mehr als Dienst nach Vorschrift mit gezielter Kommunikation

Die Digitalisierung plus die Auswirkungen der Coronakrise stellen Unternehmen vor Herausforderungen, die wir nur mit motivierten und engagierten Mitarbeitern bewältigen können. Dabei spielt die Kommunikation eine wesentliche Rolle.
Sowohl die interne Kommunikation als auch die direkte Kommunikation mit Kunden und Kooperationspartnern. Teams treten in den Vordergrund und treffen eigenverantwortlich Entscheidungen, die schon aus zeitlichen Gründen nicht mehr hochdelegiert werden können.

#3 Mitarbeiter einbinden

Neben der Stärkung der Führungskräfte können wir die Motivation der Mitarbeiter dadurch steigern, dass wir sie in Prozesse einbinden. Dies passiert auch in jedem erfolgreichen Nachfolgeprozess, der ein wesentlicher Veränderungsprozess auch für die Mitarbeiter ist. Wer sich als wesentlicher Teil des Unternehmens fühlt, trägt auch die Werte des Unternehmens mit.

Nützliche Fragen an das eigene Team sind individuell zu stellen, wie zum Beispiel: „Welche Trends sehen wir?“, „Wie können wir Nachhaltigkeit noch mehr leben?“, „Was ist euch wichtig , was braucht ihr?

.„Wer gefragt wird, fühlt sich gesehen, bedeutend und motiviert“. Live-Talk am 27.05., 17.00 Uhr mit Werner Unterfurtner, MSc
Mag. Sandra Thaler
Sandra Thaler
Business Coach und Wirtschaftsmediatorin

Was Mitarbeiter brauchen, um sich auf neue Gegebenheiten einzustellen und mit welchen Maßnahmen wir die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter forcieren können, darüber sprechen wir ua in unseren

Themenwochen im Mai
mit Live-Talk am 27.05.2021, 17.00 Uhr – 17.30 Uhr
mit HR-Manager Werner Unterfurtner, MSc und Wirtschaftsmediatorin Sandra Thaler

  • Wie erkenne ich, was die Mitarbeiter brauchen und wo Probleme liegen?
  • Was ist wichtig, damit Mitarbeiter motiviert sind und bleiben?

Webinar am  Mittwoch, 2.06.2021, 18:00 – 19:00 MESZ „Was braucht mein Mitarbeiter/meine Mitarbeiterin? – Kommunikation gezielt einsetzen“

Ihnen liegt die Mitarbeiterzufriedenheit am Herzen? Lassen Sie uns darüber sprechen: office@sandrathaler.com

Wir unterstützen Sie gerne
Mag. Sandra Thaler
Geschäftsführung

Mag. Sandra Thaler ist Juristin, Wirtschaftsmediatorin und Business Coach. Mit ihrem Consulting Unternehmen erarbeitet sie seit rund 20 Jahren Lösungen für Unternehmen und Familienbetriebe in DACH.
Seit 2004 ist sie als Mediatorin eingetragen beim Bundesministerium für Justiz und seit 2019 ist ihr Unternehmen eine eingetragene Ausbildungseinrichtung.
Mag. Sandra Thaler Consulting steht für die erfolgreiche Unternehmensnachfolge, Vermittlung von Human Skills, offene und gezielte Kommunikation und moderne Konfliktlösungskompetenzen. Gemeinsam mit einem renommierten Netzwerk an Experten können wir Sie je nach Bedarf bei den unterschiedlichsten Aspekten  unterstützen.

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Veränderung: das Dilemma mit dem Mindset

Liebe Leserin, lieber Leser.

Strategische Neuausrichtung, digitale Transformation, Ausrichtung der Aufbauorganisation nach den Kundenbedürfnissen – das sind Veränderungsinitiativen, die vielfach Top-Down entschieden werden.

Warum Dilemma?
Die Erwartungshaltung des Managements an die Mitarbeiter ist, dass der neue Weg mitgetragen und auch mitgestaltet wird. Das entsprechende Mindset dafür wird eingefordert, vorausgesetzt oder versucht, durch Schulungen zu vermitteln – meist vergeblich.

Was ist ein Mindset?
Als Mindset bezeichnen wir die Überzeugungen, die Denkweisen bzw. die innere Haltung eines Menschen. Diese Eigenschaften werden sehr stark von den Erfahrungen geprägt – von positiven, wie auch von negativen Erfahrungen. Von Erfahrungen aus der Vergangenheit, aber auch von Erfahrungen, die im hier und jetzt im aktuellen Umfeld gemacht werden.

2 Arten von Mindset
Die Psychologin Carol Dweck, Professorin an der Stanford University und Autorin des Buches “Mindset”, unterscheidet zwischen zwei Arten von Mindset: dem Fixed Mindset und dem Groth Mindset. Personen mit einem Fixed oder statischem Mindset gehen davon aus, dass ihre Fähigkeiten festgeschrieben und somit nicht veränderlich sind. Ein mögliches Scheitern wird dieser Logik zugeschrieben, was sich letztendlich immer wieder bestätigt.  Menschen mit einem Groth oder dynamischen Mindset sehen für sich ständige Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, zur Veränderung und zum Wachstum. Das Scheitern wird im Vorhinein als Möglichkeit akzeptiert und als Teil des Lernprozesses positiv konnotiert. Dweck spricht allerdings nicht von einer unveränderlichen Festlegung, ob das Mindset statisch oder dynamisch ist. Je nach Lebensbereich, Umfeld oder der jeweilig eingenommenen Rolle, überwiegt die Vorfreude oder die Angst vor Veränderung.

Meine Erfahrungen als Wirtschaftsmediatorin
Meiner Erfahrung nach ist nicht jedes System bereit, ein Growth Mindset zuzulassen. Offen zu sein für neue Projekte, die zunächst nur Experimente sind, ohne Garantie, auch erfolgreich zu sein. Offen für neue Formen der Zusammenarbeit und vieles mehr.

Daher ist auf die Frage, wie fördern wir ein gesundes, starkes Mindset in unseren Teams, zuerst einmal die Gegenfrage zu stellen: Haben wir genug Raum und Möglichkeiten geschaffen? Vertrauen wir den Menschen, die mit uns und für uns arbeiten und vertrauen sie uns? Nützen wir die Potenziale, die dafür zur Verfügung stehen können, wirklich?

Wir leben in der sogenannten VUCA-Welt (volatil, unsicher, komplex, ambivalent). Zwischen Ursache und Wirkung lässt sich oft kein Zusammenhang mehr herstellen. Langfristige Detailplanungen haben keinen Anspruch mehr auf realistische Zielerreichung. Zu alledem hat Covid-19 zusätzlich zur Komplexität des Marktes nun auch die Möglichkeiten der sozialen Interaktionen und Zusammenarbeit grundlegend verändert.

Wie können wir uns nun in einer scheinbar chaotischen Welt zurechtfinden, wie können wir handlungs- und entscheidungsfähig bleiben? Welche konstruktiven Bewältigungsstrategien gibt es, um nicht in der Ignoranz oder Arroganz, im Zynismus, in der Aggression oder im Burn-out zu landen? Wie können wir den Mitarbeitern helfen, ihr Growth Mindset zu entwickeln?

In Projekten setzen wir auf Teamgeist, konstruktive Bewältigungsstrategien, Feedbackkultur und Vorbildwirkung
Sandra Thaler
Wirtschaftsmediatorin & Consultant und Juristin
  • Vorbildwirkung: Eine Führungskraft mit Growth Mindset lernt auch von ihren Mitarbeitern. Sie gesteht sich selbst ein, nicht alles wissen zu können und auch Fehler zu machen und auch machen zu dürfen. Eine Unternehmenskultur, deren höchste Priorität das lebenslange Lernen ist, bringt das Beste aus ihren Mitarbeitern hervor und zieht die besten Mitarbeiter an.
  • Fehlerkultur: Fehler sind ein essenzieller Teil der Lernkurve, um aus Experimenten heraus innovative neue Lösungen entstehen zu lassen. Nach wie vor ist es verbreitet, dass auf einen Fehler die reflexartige Suche nach dem Schuldigen folgt. Die Angst vor Konsequenzen hemmt die Motivation, Neues auszuprobieren, es herrscht Stagnation. Wir müssen nicht die Fehler feiern, die gewonnene Erkenntnis sehr wohl.
  • Feedbackkultur: Feedback geben und auch nehmen zu können ist eine Kernkompetenz von Menschen mit Growth Mindset. Konstruktives Feedback, ungeachtet ob es sich um Kritik oder um Lob handelt, zeigt einen Weg auf, wie sich jemand weiterentwickeln oder verbessern kann.

Fazit: Veränderung bedeutet in der Regel, etwas zu tun, das wir noch nicht getan haben. Nicht die Angst vor der Ungewissheit soll dabei der Begleiter sein, sondern die Neugierde und die feste Überzeugung, voranzukommen.

Der Beitrag ist Teil unserer Themenwochen im April: Veränderung und Veränderungsprozesse mit vier Schwerpunkt-Postings auf unseren Social Media Kanälen, einem Live-Talk am 22.4.2021, Uhrzeit: 17.00 – 17.30 Uhr
und dem Webinar „Veränderungen erfolgreich gestalten“ am 29.04.2021, und am 01.07.2021, 18.00-19.00 Uhr

 

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